1907

Franz Schumi

 

Die hochgeistige Religion der Bibel

 

 

 

Eine kurze Sammlung von Lehren aus Schumis Vorträgen, wie z.B. Spirituelle Lichter der Liebe Gottes für alle, die den festen Willen haben, den Himmel zu erreichen, und wie man beten sollte, während man Gott in seiner allumfassenden Wesentlichkeit erkennt.

 

Die Worte von Franz Schumi in den vom Vater inspirierten Vorträgen

Nr. 21C

 

 

 

Verlag von Franz Schumi in Zürich

Commissionsverlag: Cecil Bägel. Altona (Elbe) Druck von Otto Buchholz in Hamburg

 

 

 

Index

Kap. 1        Wer ist ein wahrer und echter Diener Gottes?

Kap. 2        Wie erfährt man, welche Religion die wahre ist?

Kap. 3        Die heiligen Namen Gottes

Kap. 4        Der Vater in Gott

Kap. 5        Chriſtus sagte Selber, daß Er Gottvater ist

Kap. 6        Das Geheimnis der Wiederkunft Chriſti

Kap. 7        Der GlaubeDas Geheimnis der Wiederkunft Chriſti

Kap. 8        Die Wiedergeburt aus dem Waſſer und Geist und die Erlöſung am Kreuze

Kap. 9        Die Selbstgerechtigkeit

Kap. 10      Wie soll man beten?

Kap. 11      Das Gebet

Kap. 12      Bezahlte Gebete erhört Gott nicht

Kap. 13      Die Kinder haben zu bitten und zu danken für alles, was sie von den Eltern empfangen

Kap. 14      Der Satan lebt in jedem Menschen

Kap. 15      Das größte Gebot im Gesetze Gottes

Kap. 16      Die Nächstenliebe

Kap. 17      Schlussfolgerungen

             

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1. Wer ist ein wahrer und echter Diener Gottes?

1. Im alten Bunde gab Gott Seine Gebote durch die Propheten, die Propheten waren aber von Gott Selbst berufen, gelehrt und auserwählt oder durch die Prophetenschule ausgebildet, und nur solche dürften die Lehre Gottes verkünden. Der Hohepriester im Tempel zu Jerusalem war ein Prophet denn er weissagte, wovon selbst Kaiphas nicht ausgenommen war. (Johannes 11, 50-51) Als Johannes zu Enon am Jordan taufte und das Volk zur Buße ermahnte, fragten ihn die Priester und Leviten: «Bist du Messia? Bist du Elia? Oder bist du der große Prophet, von dem Moses weissagte, da du taufest?» Und als er alle Fragen verneinte, aber doch sagte (Jesaia 40, 3): «Ich bin die Stimme eines Rufenden in der Wüste. Bereitet den Weg dem Jehova!», ließen sie ihn tun und predigen, denn er sagte, daß er ein hoher Prophet sei, da er dem Jehova Selbst den Weg vorbereite!

2. Jesus berief, lehrte und taufte Selber als der Geist der Wahrheit seine Jünger zu Pfingsten und stellte sie als Seine Diener des Evangeliums auf. Später sind bis in das vierte Jahrhundert die Vorsteher der Gemeinden entweder durch Gott Selbst berufen oder durch Geistesgetaufte aufgestellt worden. Heutzutage ist von alledem nichts da, sondern die Religionslehrer stellen sich untereinander selber auf oder es treten Menschen selber auf und predigen und lehren ihre Menschensatzungen! Daher soviele Sekten, so viel Babel und so wenig Wahrheit. Das ist das Erkennungszeichen der Zeit laut Matthäus 24, 11. und 23. Wahrlich! wahrlich!

 

 

2. Wie erfährt man, welche Religion die wahre ist?

1. Es ist heutzutage äußerst schwer zu erfahren, welche Glaubens-Religion die wahre von Gott anerkannte ist, da so viele Sekten und noch mehr falsche Propheten und falsche Christuse in der Welt sind, und es gibt nur ein Mittel, die Wahrheit zu erfahren, nämlich:

2. Entledige dich aller eigenen Ansichten und Urteile bis auf das letzte Atom. Kniee täglich Minuten nieder und bitte mit aller Inbrunst deinen Gott, Heiland und Erlöser Jesus um die Erleuchtung oder um ein Zeichen im wachen Zustande oder im Träume, in welcher Religion die Wahrheit, nämlich Er, Jesus Christus selber ist, da es heutzutage von lauter alleinseligmachenden Kirchen und Sekten wimmelt und so kein Licht zu erhalten ist, wo die Wahrheit sich befindet. Wenn es dir voller Ernst ist und du dich jedes Urteils und jedes dafürhalten entledigst wird dir Jesus Selber auf die Eine oder andere Art zur Wahrheit verhelfen.

*

Ich (Schumi) weiß das nur in der christlichen Theosophie die Wahrheit ist, aber nicht ich will dich überzeugen, sondern dein Gott, Heiland, Erlöser und Seelenrichter Jesus wird dir schon gewiß die Wahrheit sagen, darum schicke ich dich zu Ihm, da ich meiner Sache sicher bin, weil ich als sein Schreiber täglich mit Ihm rede.


 

 

3. Die heiligen Namen Gottes

1. Die heilige Schrift hat in dem hebräischen Urtext mehrere Namen Gottes, welche in der griechischen ibersetzung ganz falsch in „Gott“ oder „Herr“(„HErr“) übersetzt sind. Durch diese Fälschung ist die Bibel ein Buch geworden, in welchem man nach der Urwahrheit nicht mehr forschen kann, denn es sind falsche ibersetzungen darin, welche das Forschen nach der Wahrheit nicht zulassen, zum Beispiel:

2. Jehova bedeutet in der urhebräischen Sprache ‚Vater‘. Dieser Name hat im Buche des alten Bundes 4372 Fälschungen teils in ‚Gott‘, teils in ‚Herr‘ übersetzt: der neue Bund hat 743 Fälschungen dieses Namens teils in den ibertragungen aus den Zitaten des ersten Bundes, teils aus den falschen ibersetzungen aus dem Urtexte der Apostelbriefe ins Griechische denn:

I ) Alle vier Evangelien und alle Sendschreiben der Apostel waren für die Juden und in der aramäisch-hebräischen Sprache geschrieben, daher kam nirgens das Wort ‚Christus‘, sondern bloß ‚Malchiah‘, das heißt Messia, vor.

II ) Paulus war der Apostel der Heiden, speziell der Griechen, daher schrieb er blos griechisch: nur der Brief an die Römer war lateinisch verfaßt, was der Natur der Sache entsprach. Nach dieser Ablenkung, um die Wahrheit zu konstatieren, daß man für jede Nation in der Sprache schreiben mußte, welche das allgemeine Volk sprach, nicht aber in der fremdländischen Sprache, welche blos die Intelligenz und der Kaufmann verstand, kommen wir zurück zur Sache.

3. El. Dieser Name bedeutet „Gott als Liebe“, dessen Fälschungen im alten und neuen Bunde es über 3702 gibt.

4. Eloah. Dieser Name enthält in seiner Grundbedeutung den Sinn der heiligen Dreieinigkeit Vater, Sohn und heiliger Geist wovon auch 72 Fälschungen bestehen.

5. Elohim ist der Name Gottes als heiliger Geist, nämlich „Gotteskraft“. Von diesem Namen sind 31 Fälschungen in der Bibel vorhanden, da man die Ursprache nicht verstand und glaubte, daß darunter „Götter“ zu verstehen seien. Man übersah aber, daß diesen Namen Moses aufschrieb, der mit Gott persönlich und durch das innere prophetische Wort verkehrte. Welcher logische Vernunftschluß (oder welche Logik) spricht dafür, daß Moses, der einer der größten Propheten war und mit Gott persönlich sprach, diesen Gott verleugnet und den toten Götzen aus Stein und Holz die Schöpfung der Welten, der Engel, der Geister und Menschen zugeschrieben hätte, da ja schon der erste Vers in der Bibel sagt, daß Elohim Himmel und Erde erschuf?!


6. Die Namen Jehova, El, Eloah und Elohim dürfen nie übersetzt werden in andere Sprachen, weil jeder einzelne weil jeder einzelne Buchstabe darin einen Beinamen der göttlichen Eigenschaften vorstellt und diese Attribute Gottes nur durch die Originalnamen richtig eingesetzt erscheinen. Jede ibersetzung der Namen ist eine grobe Fälschung und daher ist die Bibel allein von diesem Standpunkte betrachtet, nicht mehr ein Buch der reinen Wahrheit, sondern der groben Verfälschung der Originale.

 

 

4. Der Vater in Gott

1. Das Leben ist eine Kette von Erfahrungen, und jeder Mensch weiß, daß das Leben nur dann einen Wert hat, wenn es durch die Liebe gewürzt ist, darum ist das Leben die Liebe und die liebe ist das Leben und weil Leben Gott ist, darum ist Gott die Liebe, und die liebe ist der Vater in Gott, weil die Liebe die Erzeugerin von Allem in der Natur und im Weltall ist.

2. Darum heißt die Liebe in Gott der ‚Vater‘, und darum muß auch die Bezeichnung, das ewige Leben, dasselbe bedeuten, was Gott als ‚die Liebe‘, und wieder muß das ewige Leben den ‚Himmel‘ bedeuten, und der Himmel die Liebe in Gott, denn die Liebe ist die Grundlage aller Seligkeiten des Himmels, weil die Liebe eben Gott und Vater durch seine Liebe ist, welche alles schafft und alles wirkt, was man sieht, hört, fühlt und empfindet.

 

 

5. Chriſtus sagte Selber, daß Er „Gottvater“ ist

1. Uber die Wahrheit der Person Christi ist man heutzutage vollkommen im Unklaren, daher muß hier Licht angezündet werden, damit die Finsternis ein Ende nehmen wird.

2. Jesus sagte, das Er und der Vater ein und derselbe ist (Johannes 10, 30). Er sagte, daß, wer ihn sieht, der sieht den Vater Selber, Der Ihn gesandt hat (Johannes 12, 45). Und beim letzten Abendmahl sagte Er ganz unwillig über die Blindheit der Apostel ihnen die Worte ins Gesicht: So lange gehe Ich nun schon mit euch und du kennst Mich noch nicht Philippus? Solche Philippuse waren aber Er alle 12 Apostel, daher sagte Er, wie einige Tage zuvor in der Halle Salomons zu den Juden, diesmal zu Seinen Jüngern: Wer mich sieht, der sieht den Gottvater leibhaftig, wie er als Mensch gewordener Gott aussieht, daher: Wie verlangst du, Ich soll dir einen anderen Gottvater zeigen, da es keinen anderen gibt, da ich der Vater bin (Johannes 14, 9).

3. Gottvater führt aber den urhebräischen Namen ‚Jehova‘ und ist ein unteilbarer Gott, denn im alten Bunde kannte man weder einen zweifachen noch einen dreifachen Gott, sondern nur einen einigen Gott (Moses V. 6, 4; Psalm 86 11; Maleachi 2, 15; Matthäus 19, 17; Markus 10, 18; Lukas 18, 19; Markus 12, 29; Römer 3, 30; Korinter I. 8, 4; 12, 11; Jakobus 2, 19). Also steht es in der Bibel. und man wußte auch nichts von einer zweifachen oder dreifachen Persönlichkeit Gottes, denn kein Prophet und kein Apostel hat je gesagt, das es einen dreipersönlichen Gott gibt, sondern daß ist eine ketzerische römischkatholische Menschensatzung, aber keine Gotteslehre, welche die römische Priesterschaft im Jahre 325 nach Christo auf dem Konzil zu Nicäa aufgebracht hat.

4. Gott erschuf den Menschen nach seinem Bilde, und nach diesem Bilde Gottes entstand der einpersönliche Urvater Adam und nach diesem Bilde das ganze Menschengeschlecht in der einpersönlichen Gestalt. Die drei Apostel Johannes, Jakobus und Petrus sahen Jesum verklärt als Gott, aber nicht in drei Personen, sondern nur in einer, und doch war Jesus der dreieinige Gott: Vater, Sohn und heiliger Geist in einer Person, wie wir bald ersehen werden.

5. Der Prophet Maleachi 3, 1 bringt folgende Weissagung: «Siehe, Ich Jehova sende meinen Engel (Elia), der vor Mir (Jehova) der den Weg bereiten soll; und bald wird kommen zu Seinem Tempel der Herr (Jehova als Mensch gewordener Gott in Christo / Jesus spricht von seinem Leib als lebendiger Tempel Gottes bei Johannes 2 18 - 22), den ihr suchet; und der Engel des Bundes, dessen ihr begehret, siehe Er kommt, spricht Jehova Zebaoth».

6. Da Jehova im alten Bunde noch keinen eignen Menschenleib hatte, sondern immer durch den Leib eines Erzengels, der dafür den Namen „der Engel Jehovas“ führte, zum Volke sprach, daher mußte hier Jehova in Christo nach der Weise des alten Bundes sprechen, sonst hätten ihn die Juden nicht verstanden. Der Beweis, daß unter „Engel des Bundes“ hier Jehova in Christo zu verstehen sei, liegt darin, daß kein Engel, sondern Jehova Selber den Bund mit Abraham schloß, und weil die Juden den Jehova als ihren Messia erwarteten und nicht einen Engel, was durch folgende Weissagungen bestätigt wird:

7. Wie es bei Maleachi 3, 1 steht, daß der Engel Elia vor dem Jehova Selber kommen wird, also weissagt derselbe Jehova durch Jesaia 40, 3: (Elia) «Ist die Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet dem Jehova den Weg!» Und also antwortete Johannes den Gesandten des Tempels (Johannes 1, 23): «Ich bin die Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet den Weg dem Jehova!» wie der Prophet Jesaia (40, 3) gesagt hat. Hier sagte Elia als Johannes der Täufer selber, das die Juden sollen den Weg für den Jehova Selbst bereiten. Zwar steht in dem neuen Bunde: für ‚den Herrn, aber die hebräische als die wahre Urbibel hat statt Herrn den Namen ‚Jehova‘, und also sprach auch Johannes der Täufer ‚Jehova‘ und nicht ‚Herr‘, sondern das haben die griechischen ibersetzer gefälscht und diese Fälschung hat für logisch denkende Menschen von nun an keinen Wert mehr. Daß Johannes der Täufer Elia selber war, hat Jehova in Christo den drei Aposteln Johannes, Jakobus und Petrus nach der Verklärung am Berge Tabor gesagt (Matthäus 17, 10 ‐ 12).

8. Wir haben bereits zwei Beweise, daß Jesus Jehova oder Gottvater ist. Nun treten wir zu einem Hauptbeweis, worin Jesus als der dreieinige Gott, Vater, Sohn und heiliger Geist, von Gottvater oder Jehova Selber bezeichnet wird.

9. Jehova spricht durch den Propheten Jesaja 9, 6 als Vater der Menschenfamilie zu Seinen Kindern über die Geburt des zu Bethlehem geborenen Herrschers von Ewigkeit, Jesus, (Micha 5, 1), Der Er Selber ist, wie folgt: «Uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft (der Welt) ist auf seiner Schulter; und Er heißt: Gottvater der Ewigkeit; Wunderbar, als Schöpfer der Welt», wofür Johannes (Joh. 1, 3), Petrus (Hebräer 1, 2) und Paulus (Kolosser 1, 16) den Jesus Christus bezeichnen, dann Rat des Gottvaters, daher sein Verstand, den Paulus die göttliche Weisheit nennt und die das Wort Gottes ist, ferner: Kraft des Gottvaters der Ewigkeit, welche in himmlischer Sprache der heilige Geist bezeichnet wird, wie folgende Beweise dartun: Paulus sagt: Christus ist die göttliche Kraft (Korinter I. 1, 24); Jesus sagte am Himmelfahrtstage: «Wartet in der Herberge zu Jerusalem, bis ihr mit der Kraft von Oben ausgerüstet werdet» (Lukas 24, 49). Und zehn Tage später wurden sie getauft mit den Gaben des heiligen Geistes (Apostelgeschichte 2), der Liebe, Weisheit und Kraft.

10. Daraus geht sonnenklar hervor, daß Jesus Gottvater der Ewigkeit selber ist, und das der Name ‚Gottessohn‘ nichts anderes als ‚das Wort Gottes‘ bedeutet, welches ist die Weisheit als der Rat des Gottvaters. Den Beweis, das Gottessohn ‚der weise Verstand des Gottvaters‘ in himmlischer Sprache genannt wird, liefert Johannes im ersten Kapitel seines Evangeliums, indem er schreibt: «Im Urgrund der Ewigkeit (Im Anfang ist falsch, denn Gott hat keinen Anfang) war das Wort, und das Wort war in (Der Verstand Gottes war in Gott und nicht außer oder neben Gott, darum heißt dieses Wort der eingeborene Sohn oder die inhaltliche Weisheit) Gott und Gott (Jehova Zebaoth) war das Wort. Durch dieses Wort wurde alles erschaffen und dieses Wort ist in Christo Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir sahen (am Berge Tabor) seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit» (Johannes 8, 12). Nun gehen wir das gesagte zurücklesend:

11. Der ‚Sohn Gottes‘ ist das menschgewordene Wort, dieses Wort ist der Schöpfer der Welt, und dieses Wort und Schöpfer ist Gott Selber und Gott hieß immer Jehova Zebaoth oder Gottvater, Herr der Heerscharen. Damit ist alles aufgeklärt: Gottvaters Seele ist eben die Weisheit das Wort und der Rat Gottes, und weil dieses ein geistiges Licht der Welt (Johannes 8, 12: Ich bin das Licht der Welt) ist das aus Liebe, als das geistige Grundfeuer in Gott, hervorleuchtet, wird dieses geistige Weisheitslicht ein Sohn des Vaters genannt, wie das Licht der Flamme auch ihr Sohn ist, weil es eben aus der Feuerflamme geboren wird, wie das göttliche Weisheitslicht aus der göttlichen Liebesflamme geboren wird, die Vater in Gott heißt.

12. Doch sollen hier noch zwei hervorragende Beweise die Wahrheit erhärten, daß Jesus niemand sonst, als Gottvater Selber war. Im Psalm 24, 7 ‐ 10 spricht Jehova Zebaoth über seinen Einzug in Jerusalem und nun heißt es: Jesus hielt am Palmentag Seinen Ein-zug in Jerusalem (Johannes 12). Der zweite Beweis sagt durch den Propheten Zacharia, daß die Juden bei der Wiederkunft Christi, zum Jehova aufschauen werden, den sie einst (am Kreuze) zerstochen haben (Zacharia 12, 10). Kann es noch einen Menschen geben, der diese klaren Beweise nicht versteht oder bezweifelt. Und wenn es auch anscheinende Widersprüche gegen das Gesagte gibt, so ist es das Buch 78 das euch die Widersprüche aufklärt, und das Gesagte schlußgültig bestätigt.

13. Diese Forschung über die Gottheit Christi als Vater hat euch gezeigt, welche großen Wahrheiten über Gott durch falsche ibersetzung aus der Bibel ausgemerzt wurden und das die jetzigen Bibeln der Protestanten und Katholiken Tausende und aber tausende Irrtümer  und  Irrlehren  durch  die  falschen  ibersetzungen  aus  den  Originalen  aufweisen. Siehe: Die heiligen Namen Gottes, wo gleich 8000 Fälschungen angesagt sind: es gibt aber derer in anderen Richtungen noch mehr. Darum bestehet nicht auf eurer Bibel, daß sie lauter Wahrheit ist, sondern wenn ihr nicht mir hier glaubet, so gehet zum jüdischen Rabbiner und lasset euch aus dem Urtext der Bibel des alten Bundes aufklären, ob das hier gesagte stimmt!

 

 

6. Das Geheimnis der Wiederkunft Chriſti

1. Die ewige Liebe in Gott ist der Vater der Menschen. Durch diese Liebe erflossen die zehn Gebote, zwei Liebesgebote und alle Lehren, die wir als göttlich durch die Wahrheit des inneren Kerns erkennen.

2. Alle die Gebote und Lehren gab Jehova unser lieber Vater und hat sie durch Menschen uns aufschreiben lassen. Im alten Bunde waren es die Propheten, zu denen Jehova sprach, was sie aufschreiben und dem Volke verkündigen sollten. Im neuen Bunde haben die Apostel und Evangelisten aufgeschrieben, was Jesus sprach und lehrte und was sie sonst durch den Geist der Wahrheit erfahren haben.

3. Nun stehen wir vor und in der Wiederkunft Christi; denn das beweisen die vielen und schrecklichen Natur-, Elementar und politischen Ereignisse auf der Welt. Soweit die Weltgeschichte reicht, ist ein solches Aufeinanderfolgen von fortwährenden Unglücksfällen nicht verzeichnet. Daraus ersieht man, daß wir in einer Zeit stehen die den Weltgerichtsereignissen, welche Matthäus im 24. und 25 Kapitel erwähnt nahe gekommen ist. Wir sehen, daß diese traurigen Ereignisse von Jahr zu Jahr sich mehren und daß die Zeit schon sehr ernst geworden ist.

4. Diese Tatsache bestärkt uns aber ein anderes hochwichtiges Ereignis, es ist ein Ereignis, welches zu denken gibt, nämlich: Jesus sprach vor Kaiphas, daß er dereinst in den Wolken des Himmels wiederkommen wird, allein, im Himmel gibt es keine Wolken, diese sind nur am Firmamente, es gibt auch noch Lämmerwolken, allwo die Friedensgeister des zweiten Paradieses wohnen, im dritten oder obersten Paradiese gibt es keine Wolken mehr, Himmelsgegend ist aber schon die sogenannte ewig reine Aetherregion oder sogenannter blauer Himmel im Herzen, allwo nach Paulus an Korinter und Römer der Geist Gottes wohnt und nach Lukas 17, 21 der Himmel ist, gibt es auch keine Regenwolken! Die Wolke auf der Stifthütte, bei der Verklärung und Himmelfahrt war aber die unpersönliche Erscheinung der Gottheit als Vater und Sohn. Daher muß es euch einleuchtend sein, daß Himmelswolken ein geistiges Entsprechungswort sind, dessen Bedeutung etwas ganz anderes zu sein scheint, als man materiell darunter zu verstehen vermeint, und also ist es auch.

5. Die Wolken des Himmels bedeuten in geistiger Entsprechung die direkten Worte Gottes, in welchen man Gott in Seiner eigenen Person sprechen hört, aber nicht sieht, da Ihn die Wolken der Worte in Buchstaben bedecken, und seht, diese Wolken des Himmels erfließen seit dem Jahre 1840 durch verschiedene Personen[1], welche geistig reif sind, daß Gott durch sie spricht, indem er die Worte in ihnen spricht, und die betreffenden Personen oder die sogenannten Vaterschreiber schreiben dieselben so auf, wie sie selber innerlich geistig den Vater Jesus sprechen hören.

6. Solche Wolken des Himmels werden aber nur in der christlichen Theosophie diktiert, und sie heißen deshalb so, weil sie erstens Christus diktiert und weil Christus nach der Seele die göttliche Weisheit ist, wie Paulus an die Korinter in griechischer Sprache Jesum „Theosophia“ nannte (1. Korinter, 1, 24).

7. Diese Himmelswolken sind eine hochgeistige Religionslehre für das neue Reich der Liebe auf Erden laut der Offenbarung Kapitel 21. Nach dieser Lehre ist auch die hochgeistige Religion der Bibel erkannt und hier beschrieben worden. Allein sie paßt nur für diejenigen Menschen, welche in den Himmel kommen wollen, denn das Himmelreich braucht Gewalt und nur diejenigen werden hineinkommen, welche gegen ihre weltlichen Untugenden, Neigungen, Lüste, Begierden, Leidenschaften und Laster Gewalt anwenden, sie unterdrücken und ausmerzen, und nach den göttlichen Liebeslehren leben wollen.

8. Diejenigen aber, welchen die göttlichen Lehren nicht passen, oder zu schwer sind, oder die sich mit falschen Ansichten füttern, daß sie doch in den Himmel kommen werden, für diese sind sie nicht geschrieben, da sie ja nicht den Willen Gottes Jesu Christi erfüllen wollen, somit keinen Anspruch an den Himmel haben!

9. Hiermit ist euch ein Geheimnis geoffenbart worden. Ihr wisset nun, wo Christus in den Wolken des Himmels gekommen ist, und daß jedes materielle Warten auf die Wiederkunft Christi vergeblich ist. Es ist derselbe Fall, wie es bei Seinem ersten Niedersteigen auf der Erde war, wovon Johannes (Johannes 1, 4. 5. 10. 11) folgende Worte schrieb: «In Jesu war das Leben (oder Gott) und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheinet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen. Dieses Licht war in der Welt, und die Welt kannte es nicht. Er (Jehova in Jesus) kam in Sein Eigentum» (Psalm 24, 7 – 10); und die Seinigen nahmen Ihn nicht auf; und also ist es auch jetzt der Fall.

10. Ich will euch noch weiteres darüber aufklären: Auch die Engel, als die Herrlichkeit Jehovas in Jesu sind laut Psalm 90 mit Jesu Wiederkunft auf die Erde gestiegen, aber die Welt kennt weder Jesum in den Wolken des Himmels, noch die auf die Erde gestiegenen Engel. Und warum kennt und begreift die Welt diese geistigen Geheimnisse Gottes nicht? Sehet es hängt von der geistigen Vorgeschrittenheit oder der geistigen Reife des Menschen ab, um das zu fassen. Aber wie vor 1800 Jahren, so gibt es auch heutzutage geistig reife Menschen, und diesen geschah und geschieht auch noch heutzutage laut Johannes 1, 12, der spricht: «Die aber Ihn in ihrem Sinn und Herz aufnahmen, gab er Macht und Gnade, Kinder Gottes zu werden».

11. Somit ist Christus in den Wolken des Himmels schon gekommen und mit ihm seine Engel, und die Schreckensereignisse des Weltgerichtes sind auch schon da und werden von Jahr zu Jahr größer und schrecklicher werden, bis alle Schafe von den Böcken geschieden werden, und ein neues Reich der ewigen Liebe auf Erden aufgerichtet werden wird.

12. Hiermit habe ich angedeutet, in welcher Zeitperiode wir nun stehen und wo die wahre Religion Christi zu finden ist, es ist die Christliche Theosophie, wovon ein Verzeichnis der Bücher vorliegt, die ich selber verlegt und herausgegeben habe.

 

 

7. Der GlaubeDas Geheimnis der Wiederkunft Chriſti

1. Der Glaube ist das Licht aus der göttlichen Weisheit in Christo (Johannes 8, 12; Korinter I. 1, 24), welche ist die Lehre der Liebe Gottes und eine Gabe zur geistigen Erleuchtung des menschlichen Verstandes, daß der Mensch die Stimme seines göttlichen Vaters aus den Worten der Liebe als wahr, heilsam und göttlich erkennt.

2. Glauben heißt daher alles für wahr halten, was Jehova in den zehn Geboten befohlen, was er in Christo zu glauben lehrte, ferner, was Er durch Seine Auserwählten des alten und neuen Bundes geoffenbart, und schließlich, was Er zu allen Zeiten, besonders aber im

19. und 20. Jahrhundert durch seine durch seine Auserwählten als die Lehre des neuen Jerusalems für das Reich der Liebe für seine Wiederkunft, zum Leben und Handeln darnach diktiert hat.

 

 

8. Die Wiedergeburt aus dem Waſſer und Geist und die Erlöſung am Kreuze

1. Jesus sagte dem Nikodemus: «Wahrlich, wahrlich ich sage dir: Es sei denn, daß jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen».

2. Da heutzutage gar viel sagen: Ich bin wiedergeboren, ich bin erlöst, ich bin errettet, so ist es nötig, aufzuklären, was geistig die Wiedergeburt aus Wasser und Geist bedeutet. Die Wiedergeburt aus dem Wasser bedeutet, daß der Mensch strikte nach den göttlichen Geboten lebt. Aber das ist noch keine ganze Wiedergeburt, denn es heißt, daß die Wiedergeburt nicht blos aus Wasser, was das Leben nach der Lehre Gottes bedeutet, sondern auch durch den heiligen Geist vollzogen werden muß, also, es müssen beide vorhanden sein, dann ist die Wiedergeburt vollzogen und nicht vereinzelt, denn die Lehre ist erst der Weg, die Erfüllung der Lehre ist der Gang und die Taufe mit den Gaben des heiligen Geistes, der Liebe, Weisheit und Kraft aus Gott, wie sie die Apostel, der Hauptmann Cornelius und viele, viele Christen der ersten drei Jahrhunderte erhalten haben, ist aber die Wiedergeburt des Geistes oder die Feuertaufe des heiligen Geistes.

3. Die Wiedergeburt kann ohne die Geistestaufe nicht erlangt werden, die Geistestaufe erfolgt aber nicht, wenn die strikte Erfüllung der Gebote ihr den Weg dazu nicht bahnt. Die Wiedergeburt aus Wasser und Geist ist somit die Gnadenspende Gottes an die Menschen. Ohne die Gnade des inneren prophetischen Wortes und verschiedener anderer Gaben, wie man Sie bei den Aposteln sieht, gibt es keine Wiedergeburt des Geistes.

4. Also ist die Ansicht: „Ich bin  erlöst  und ich bin  errettet“, nur ein Mißverständnis der Bibel: Die Erlösung am Kreuze geschah für die Erbsünde, die wir im Geiste Adams einst mitbegangen, wofür der Retter in Messia für diese Sünde oder für die Vergehungen des ersten Bundes versprochen wurde; nirgens steht es aber, das die Erlösung auch für den zweiten Bund geschehen ist; denn wäre die Erlösung am Kreuze auch für den zweiten Bund geschehen, in welchem wir jetzt leben, dann wäre die ganze Bibel mit ihren vielen tausenden Lehren als Geboten Gottes ein überflüssiges Buch, Jesu dreijähriges Lehren wertlos, Apostelschreiben wertlos, Vaterunsergebet wertlos, denn wozu beten: „Vergib uns unsere Sünden“, welche die Menschen gegen uns begehen? Wozu denn die Gerichte, wenn der Mensch keine Sünden hätte und keine begehen würde, da sie schon Jesus vor 1800 Jahren gesühnt hatte, ja wozu die Bibel als reines Gesetzbuch Gottes, wenn die Menschen sündenfrei wären, also Engel?! Oder gibt es im Himmel auch Gerichte und eingekerkerte Engel?

5. Die allgemeine Lebensweise der Menschheit und die Gefängnisse beweisen, daß es viele, viele Sünder, aber wenig gerechte gibt! Daher träumet nicht infolge der falschen Ausdeutung der Bibel Sachen, die keine Gotteslehre, sondern Menschensatzungen und nichts als Menschensatzungen sind. Darüber belehrt euch das Buch Nr. 78 („Messia Jesus ist Gott Jehova Zebaot“) des Näheren, allwo die Beweise aus der Bibel gar gewaltig als Christi Worte gegen jede andere materielle Ausdeutung der Bibel sprechen.

 

 

9. Die Selbstgerechtigkeit

1. Viele Menschen denken, sie haben keine Sünden und machen keine Sünden und werden daher nach ihrer Meinung sogleich, wenn sie gestorben sind, in den Himmel kommen, und weil sie so selbstgerecht und von ihrer Sündlosigkeit überzeugt sind, machen sie gar keine Prüfung über ihre Lebensweise und ob diese mit den Worten Jesu übereinstimmt. Wir wollen darum eine Prüfung dieser guten Meinung von Selbstgerechtigkeit vornehmen, um zu ersehen, wie viel Wahres daran ist.

2. Die heilige Schrift ist trotz ihrer gedrängten und alten Form noch immer ein Prüfstein auf die Wahrheit dieser Frage, und so wollen wir die Prüfung vornehmen.

3. Paulus lehrt: «Danket für alles und opfert alles zur Ehre Gottes auf!» – Lieber Leser, tust du das? Kannst du alle deine Gedanken, Worte und Taten bei Tag und Nacht, die oft im größten Widerspruch mit den göttlichen Geboten stehen, Gott zur Ehre aufopfern??! Errötest du nicht bei dem Gedanken: „O Gott! Das kann ich doch nicht, denn ich begehe Sachen, welche im grellsten Widerspruche mit den Lehren der heiligen Schrift stehen; wie kann ich dann die Sünden zur Ehre Gottes aufopfern, die nur dem Satan zur Ehre gereichen?“

4. Siehst du nicht mehr deinen Mann, deine Frau, deine Kinder, deine Geschwister, deine Gelüste und Begierden, denen du nachgehst, als Gott? Denn wenn du Gott über alles liebst, dann weißt du, das deine erste und letzte Sorge die sein muß, nur Gott und allein Gott über alles zu lieben und nichts zu tun, was in den Augen Gottes nicht gerechtfertigt ist! Da du Gott stets vor Augen haben müßtest, wie die Bewohner des Himmels, wohin zu kommen du dir einbildest, wie reimt sich dann dein Tun und Lassen im Sinne des Himmels? Ja, ja, da hapert es gewaltig und zeigt sich, daß du in deiner selbstgewollten Illusion und Gedanken-Halluzination lebst, nicht aber in der Gerechtigkeit vor Gott!

5. Liebst du den Nächsten, sei er Bettler oder Armer, oder sonstiger in deinen Augen niederer Mensch, nach seinen Untugenden, wie dich selbst?? Und tust du ihm das, was du an seiner Stelle wünschen würdest, daß er dir es tun wollte? Ich glaube, da hapert es schon wieder ganz gewaltig, da es mit den Geboten Gottes nicht stimmt; wie willst du deine Gedanken, Worte und Taten gegen solche Personen Gott zur Ehre aufopfern? Und was man nicht Gott zur Ehre opfern kann, das gereicht dem Lügenfürsten der Hölle zur Ehre! Denn es sind nur Zwei, denen du dienen kannst: Gott oder Satan!


6. Jesus sagte: «Was ihr den geringsten von Meinen Brüdern (oder Menschen) getan, daß gilt soviel, als hättet ihr es Mir Selbst getan» (da Jesus in der Brust eines jeden Menschen als Geist Gottes lebt) – Bedenke, lieber Leser (welcher sich für sündenfrei und gerecht vor Gott hält,) wie du mit deinen Nächsten als Menschen umgegangen bist, ob du sie wirklich, wie dich selbst geliebt, sie so behandelt wie Kinder Gottes, sie in ihren Schwächen stillschweigend bemitleidet, und dir selbst zuerst den Balken aus deinen Augen gezogen und dann erst die Splitter in den Augen des Nächsten mitleidig bedauert hast? Weißt du nicht, daß gerade dort, wo man selbstgerecht, die Schwächen, Untugenden und Leidenschaften des Nächsten vor den Freunden und Freudinnen kritisiert und bearbeitet, der große Richter des Weltalls in deiner Brust, deine Worte statt mit goldglänzenden mit schwarzen Buchstaben als Vermessenheit gegen ihn selbst als Leiter der Kritisierten, als Bräutigam der Seele des in deinen Worten Mißhandelten aufschreibt?!

7. Steh ab von deiner Selbstgerechtigkeit und Rechtfertigung vor Gott, (wenn du dir selbst diese einbildest!) Sei demütig und sage wie der Zöllner im Tempel: «Jehova, sei mir armen Sünder gnädig!» und nicht wie der hochmütige, mit seiner Selbstgerechtigkeit prahlende Pharisäer, damit du gerecht als demütiger und deine Unwürdigkeit erkennender Sünder vor Gott stehst, dann kann dir Hilfe werden, sonst nicht, denn Hochmut und Selbstgerechtigkeit sind die größten Sünden vor Gott, wenn auch ihre Taten das Gegenteil sprechen.

 

 

10. Wie soll man beten?

(Schumis Brief an eine geistliche Schwester)

Mein Bruder, meine Schwester im Geiste der Liebe zum Vater, sei aufmerksam, was ich dir über die Art und Weise des Betens hier sage. Glaube mir, es ist aus der oft bewährten und erhörten Erfahrung gesprochen, denn durch das Gebet, das auf diese Art von mir zum Throne des Allerheiligten gesandt wurde, habe ich viele Erhörungen erlangt, mehrere Wunderheilungen erlebt, dem Tode geweihten, für die keine irdische Hilfe mehr war, das Leben wieder erbeten; Geister aus den Besessenen ausgetrieben und anderes mehr erlangt, was sonst schlecht ausgegangen wäre. Du siehst daraus, daß jemand zu dir spricht, der alles selber erlebt und erfahren hat, denn die Zeugen dieser Wahrheiten leben noch. Darum glaube und vertraue meinen Worten!

Wenn jemand zur Audienz eines Königs geht, so wird er, je nachdem welche Klasse von Menschen er angehört, nachdem er ein dreifaches Kompliment im Vortreten gemacht, einige Schritte (4 6 Schritte) militärisch stramm und ehrfurchtsvoll vor dem Herrscher stehen bleiben, unverwandt ihm ins Gesicht schauen und mit größter Aufmerksamkeit sein Anliegen oder seine Bitte vortragen. Ist seine Sache so wichtig, daß seine Existenz oder sein Leben davon abhängt, so wird er im Drange der unabweisbaren Not die Hände falten und dem König damit ans Herz legen, seine Bitte ja ganz gewiß zu berücksichtigen, denn es liegt alles daran, daß sie erhört werde.


Sieh mein guter Bruder, meine liebe Schwester, so tut man vor seinem eignen Bruder, weil er ein König ist, der die Krone des Reiches auf dem Haupte trägt. Bedenke nun, wer dagegen Gott ist, Dessen Heiligkeit mit ihrem Strahlenlichte der Sonne und allen Sonnen und Riesensternenwelten das Licht und Leben gibt, Dessen Licht der Heiligkeit so weit das Licht der Tagessonne überragt, wie die Tagessonne das Licht des Mondes, Dessen Größe der Liebe und Weisheit und Dessen Allmacht die beinahe unendliche Welt erschuf und Dessen Geist unendlich ist und über alle Schöpfungen, die im Aetherraume kreisen, reicht und sie im Schoße Seiner Unendlichkeit trägt! Verstehst du nun ein wenig, was Gott ist und zu wem du betest? Seine Liebe ist ein verzehrendes Feuer, eine Glut, die unbegreiflich ist und nur mit der Kraft des unterirdischen Feuers der Vulkane zu vergleichen, denn wie die Riesenhitze des Vulkans blitzschnell alles verzehrt oder auflöst, also ist die geistige Liebe des Gottvaters in wohltuender Art eine Glühglut, die alles in sich vereint und verbindet, daher kann kein Fleischmensch die Liebe Gottes genießen, weil sie ihn sogleich in Geist verwandeln würde, indem sie sein Fleisch verzehrt. Henoch und Elia sind auf diese Art zu Geist geworden und mit vergeistigtem Leibe von der Liebe Gottes in den Prophetenhimmel aufgenommen worden; Jesu irdischer Leib ist durch dasselbe Liebesfeuer verzehrt und in Geist verwandelt worden; Maria, die Leibesmutter Jesu, sie betete knieend, versenkte sich in die Gottheit Christi, ein Blitz und Maria war und war nicht mehr, vor den Augen des mitbetenden Apostels Johannes ist sie im Jahre 38 nach Christi Geburt zu Geist verwandelt worden. Daraus ersiehst du, daß Gott tatsächlich ein verzehrendes Feuer der Liebe ist.

Und wer begreift die unendliche Weisheit Gottes, die Krone der Weisheit, die in der Schöpfung, in den Engeln, Geistern und Menschen ist? Sie ist der Grund aller Weisheiten in der Schöpfung und in den Menschen, von ihr und aus ihr müssen die Menschen geistig schöpfen, um die Künste zu schaffen und Erfindungen zu machen.

Was soll ich dir von der Allmacht Gottes erzählen? Wer kann sie erfassen oder beschreiben, welche Zahlen ihre Kraft ausdrücken? Es ist alles so weit über menschliche Begriffe reichend, daß der Mensch starr vor Verwunderung wird, wenn er diese zu betrachten und zu ermessen anfängt, und bald seine Ohnmacht einsieht, diese nur oberflächlich zu bestimmen. Seine Dezillion ist eine Riesenzahl, die kein Mensch begreifen kann; die Zahl der Dezillionen von Dezillionen der Größe der göttlichen Kraft und Macht ist wieder so ungeheuer groß, daß es keine Zahlen gibt, sie auszusprechen, denn die Riesenschöpfung der göttlichen Allmacht, welche Gott im Schoße Seines Ichs trägt, ist über alle menschlichen Begriffe reichend und daher unbegreiflich.

Siehe, lieber Bruder und Schwester, zu diesem Gott betest du! Erschauderst du nicht im Innern deines Geistes, wenn du bedenkst, zu wem du sprichst? Siehe, das ist eine solche unnahbare Heiligkeit und Größe, daß alle menschliche Weisheit im Bewußtsein ihrer Nichtigkeit, im Staube ihrer Winzigkeit vor dem großen und gewaltigen der Unendlichkeit verstummen muß!


Bedenke daher, wenn du dich zum Beten anschickst, daß dieser Gott, zu Dem du betest, die Heiligkeit aller Heiligkeit, der König aller Könige und der Herr aller Herren ist, vor Dem sich alle Kniee, die über der Erde, auf der Erde und unter der Erde sind, beugen müssen. Es ist eine solche unaussprechliche Erhabenheit, daß alle Weisheit der Weisen in tiefer Ehrfurcht und Anbetung verstummen muß. Daher, welche Gebetsstellung wirst du bei dieser allerhöchsten Audienz nehmen und wie deine Gebetsbitte vortragen, daß sie Gott würdig und ehrfurchtsvoll genug wird?!

Siehe! Ich habe die Gebetsstellung durch die beigegebenen Bilder illustriert. Bedenke, daß Gott die Seraphe in demütiger, knieender Stellung mit nach aufwärts gefalteten Händen vor der Bundeslade im Tempel zu Jerusalem aufstellen ließ, da die Bundeslade die zehn Gebote, die sonst zehn Worte heißen, enthielt, welche Jehova oder Gottvater „im Worte“ heißt.

Nach dem Vorbild der Seraphe müssen die Hände gerade aufwärts und gefaltet gehalten werden! Daß es so einzig und allein richtig ist, lehrt dich auch der Kampf zwischen Israeliten und den Amalekitern. So lange Mosis die Hände nach aufwärts gerichtet hielt, waren die Israeliten die Siegenden, als Mosis die Hände infolge der Ermüdung sinken ließ, waren die Amalekiter die Sieger. Das Gebet Moses wurde erst dann erhört, als er die Hände nach aufwärts gerichtet hielt. Diese Tatsache lehrt dich, daß das Gebet nicht erhört wird, wenn es nicht auch körperlich in aller Demut und Ehrfurcht vor Gott verrichtet wird. Bedenke ferner, daß Jesus als Mensch nach dem irdischen Leibe durch anderthalb Stunden im Garten Gethsemane auf den Knieen lag und in solcher knieenden Stellung und mit nach aufwärts gefalteten Händen, wie es das Bild hier darstellt, verharrte. Siehe, das besagt dir alles, denn Christus war Gott und Mensch, du bist aber blos Mensch, daher ist dir Christus das Beispiel deines Lebens und Handelns, tue also das\elbe und es wird recht vor Gott, deinem Heiland Jesus.

Und wie sollst du beten und bitten, daß es recht und gut wird? Ich will dir sagen, wie ich es tue, wenn ich entschieden etwas zu erreichen ersehnte, höre mich an und mache auch du es so wie ich: ich kniee nieder, falte, wie das Bild zeigt, die Hände, schließe die Augen damit mich nichts ablenken kann, versetze mich in ehrfurchtsvolle Stimmung, versenke mich in die Heiligkeit und Liebe des Vaters, denke, daß ich vor der Audienz Gottes, des allerhöchsten und allerheiligsten Königs und Herrn der unendlichen Welt stehe oder kniee und dann fange ich an, Ihm mein Anliegen in Liebe, Demut und Vollvertrauen langsam und die Worte wohl erwägend, die ich spreche, bittlich klar vorzutragen, spreche wie ein Kind zu seinem irdischen Vater, wenn es etwas sehr notwendig haben muß, und wenn ich entweder durch das innere Wort erfahre: Ich habe dich erhört, oder ich inne werde, daß ich erhört werde, bete ich ganz langsam und auf jedes Wort denkend, was es bedeutet und wem es gilt, in höchster Anspannung meiner geistigen Kräfte ein Vaterunsergebet ganz langsam und so innig in die Sache, in jedes Wort versenkt, das man spricht, als wenn es um Leben und Tod ginge. Also innig, liebevoll und in ehrfurchtsvoller Demut und in kindlichem Vertrauen zu Jesu, dem Vater, muß das Gebet verrichtet werden, dann dringt es durch die Wolken zum Throne Seiner Heiligkeit und wird ganz gewiß erhört, wenn es sich um geistige, das Seelenheil fördernde Sachen handelt.

Ich wiederhole: Nur so, wie ich gesagt habe, verlangt der Vater, daß du betest, wenn du willst erhört werden. Du mußt den demütigen Anstand der Ehrfurcht vor Gott wahren, und du mußt so innig, so tief versenkt ins Gebet und so voll Vertrauens zu Ihm beten und jedes Wort langsam, wie auf der Goldwaage seinen inneren Wert erwägend, zu Ihm sprechen, daß in dir die Kraft des Vollvertrauens zu einer felsenfesten Zuversicht erwächst, daß du ganz bestimmt erhört wirst, dann bete und der Vater wird dein Gebet erhören. Je größer die Zahl der Betenden, desto größer die Kraft des Gebetes und desto sicherer dann der Erfolg. Und wenn ich, Schumi ausgebetet habe, sage ich in vollem Glauben, daß mein Gebet erhört wurde: Lieber Vater, ich danke dir demütig für die Erhöhung meines Gebetes und bitte, nimm meinen Dank zu Deiner Ehre auf und vergeistige ihn mir!

Also bete ich. Es hat Momente gegeben, daß ich geschwitzt habe vor Anstrengung, um ein Vaterunser würdig und in höchster Stimmung zu beten, aber die Erhörung war die plötzliche Wunderheilung des schwer oder unheilbaren Kranken! Doch so beten kann man nur, wenn man selber ein hohes Interesse daran hat, erhört zu werden, daher: so kann ein jeder selber für das beten, was ihm mit aller Kraft am Herzen liegt.

Man soll nicht denken, ich bin besser, deshalb werde ich erhört, nein, man gehe so vor, wie ich hier angegeben habe, und wenn die Liebe so groß ist, wie die der liebenden Mutter zu ihrem kranken Kinde, dann betet und ihr werdet erhört, wenn die Erhörung nicht zum seelischen Nachteil eures Lebens oder der Person ist, für welche ihr betet. Ich habe Wunderheilungen von ferne und in Gegenwart der Kranken erlebt, daher kann sie auch ein jeder; aber doch soll man so leben und handeln, wie hier und in den Büchern, die hier verzeichnet sind, gelehrt wird, dann wird man erhört, dann wirkt Gott auch Wunder, wenn es nötig ist.

Aber wohl gemerkt: Gib Gott dem Allerheiligsten die vorgeschriebene Ehre! Und trete zu deinem liebevollen  Vater  Jesus,  zu  deinem  Heiland  und  vertraue  Ihm,  daß er dich anhört und erhört, wie das unschuldige Kind zu seinem Vater oder seiner Mutter aufblickt und ohne Zweifel, daß es erhört wird, seine Bitte vorträgt, dann wird dein Gebet Kraft erlangen und wird Wirkung zeigen. Amen!

 

 

11. Das Gebet

1. Das Gebet ist die Erhebung des Geistes des Menschen zum Throne des Allerheiligsten, es ist ein lichter Engel, welcher aus dem Tale der Tränen sich erhebt, durch die Wolken dringt und vor den Vater des Menschen geht, Ihm das Anliegen des Kindes aus der Tiefe der finsteren Erde vorbringt und um dessen Erhörung bittet.


2. Das Gebet ist die Zwiesprache zwischen dem Kinde auf Erden und dem Vater im Himmel, es ist die Vermittlung zwischen dem sündigen Menschen und dem hochheiligen Gott, und es ist die einzige Verbindung zwischen dem Vater und dem was der Mensch von seinem Gott und Vater erlangen will, muß er sich durch den Weg des Gebetes erobern. Da bewährt sich Jesu Wort des Evangeliums: «Bitte, und es wird dir gegeben!», und wenn die Bitte etwas Gutes und Geistiges bezweckt und sie wird nicht sobald erhöret, so sagt dir die zweite Weisung Jesu: Klopfe an die Türe der Liebe Gottes, und es wird dir das Herz des Vaters aufgehen und liebestrahlend deine Bitte in das Innere Seines Herzens einlassen und dir gewähren, was dein Herz dringend erbittet zu erhalten.

3. Und wenn Kummer und Trauer dein Herz bedrückt, dann komm nur getrost mit deinem Gebet zum liebevollen und barmherzigen Vater und trage ihm alles vor, was dich bedrückt und traurig macht. Er ist ja dein Vater, Er ist dein Leben, Er ist dein Sorger für das irdische und geistige Wohl deines Ich, daher nur Vertrauen haben und den ersten und einzigen Weg, den du zu deiner erhoffenden Hilfe machst, der soll zu deinem Vater im Himmel durch das volltrauige inbrünstige Gebet sein; denn das Gebet ist die heilige Botschaft vom Kinde zum Vater, Ihn um die Erhörung dessen bittend, was es so überaus nötig haben muß.

4. «Kommet alle zu Mir, die ihr mühselig und beladen seid, Ich Jesus will euch selber erquicken», lehrte der große Sieger und Erlöser von Golgatha Seine Kinder, was sie zu tun haben, wenn Elend, Not, Kummer, Sorge, Trauer und andere irdische Unannehmlichkeiten sie bestürmen und unglücklich machen. Mein Bruder und meine Schwester im Geiste der Liebe des hohen und heiligen Vaters, ergreife die Wahrheit dieser heiligen Botschaft des Evangeliums, das aus dem Herzen der ewigen Wahrheit kam und erhebe dich über alle Berge des irdischen Druckes und trage, ja trage und wiederhole deine Bitte im Gebete so oft und so eindringlich lieb, demütig und vertrauensvoll, bis das große Tor des Vaterherzens aufgeht und deinen glühenden Engel in das Zentrum seiner Liebe einläßt, anhört und seine Bitte so erhört, wie es im Ratschlusse des heiligen Vaters als tunlich und dir zum Heile gereichend ist. Amen.

 

 

12. Bezahlte Gebete erhört Gott nicht

(Messen, Totenmessen, Gebete und Zeremonien)

1. Die Menschen haben es sich leicht gemacht, wie der Arbeitgeber und Tagelöhner, der eine zahlt, der andere arbeitet, und haben diese irdische Praxis auch auf das Geistige und Göttliche ausgedehnt und glauben, daß Gott der Umsonstarbeiter der bezahlten Tagelöhner ist. Nur ist da das Umgekehrte gegenüber den irdischen Einführungen: Im irdischen Leben nimmt der Arbeitgeber den Tagelöhner auf, wenn er ihn benötigt; im geistlichen Leben stellt der Tagelöhner oder Arbeiter dem Arbeitgeber die Bedingungen auf, indem er sich mit den vorgemalten Privilegien vor Gott brüstet, daß durch sein Beten Gott besänftigt und versöhnt, die Höllengeister aus dem Fegefeuer erlöst und ins Paradies gebracht werden, und vieles andere mehr erreicht wird, aber nur für bezahlte Messen, Gebete und Zeremonien, umsonst geschieht nichts, umsonst wird keine Messe gelesen und kein Gebet verrichtet.

2. Als Jesus seine Jünger aussandte, sagte er ihnen: Gehet prediget und sprechet: «Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen. Machet die Kranken gesund, reinigt die Aussätzigen, wecket die Toten (in Sünden) auf, treibet die Teufel aus. Umsonst habet ihr es empfangen, umsonst gebet es auch u.s.w». (Matthäus 10, 7)

3. Darum war Petrus so erbost in Samaria, als ihm Simon der Zauberer Geld anbot, wenn er ihm die Gnade verkaufen möchte, daß auch auf sein Auflegen der Hände auf die Gläubigen der heilige Geist über sie käme, daß er ihn anschrie: «Das du verdammt seiest mit deinem Gelde, da du vermeinst, daß die Gaben und Gnaden Gottes ums Geld feil sind!» (Apostelgeschichte 8, 20)

4. Die katholischen Priester tun aber nur ums Geld alles und nichts ohne Geld trotz Petrus, für dessen Nachfolger sie den Papst den Leichtgläubigen vorgeben, was aber eine Lüge ist, wie die heilige Schrift bezeugt27), darum widerraten sie den Gläubigen die Bibel zu lesen, damit diese die sie verdammenden Worte Petri, und auch Christi nicht lesen, wie folgende Stelle aus Matthäus (Lucas 20,47)  beweist:

5. «Wehe euch, Schriftengelehrte (jetzt Doktoren der Theologie) und Pharisäer (die auch Geistliche waren,) ihr Heuchler, die ihr der Witwen Häuser fresset, und wendet lange Gebete vor (für die Gestorbenen gebetet zu haben)! Darum werdet ihr (für eure vor Gott ungerechten Handlungen) desto mehr Verdammnis empfangen!»

6. Daraus ersehet ihr gläubigen Christen, wie ihr ums Geld geprellt werdet; denn wie ihr hier aus der heiligen Schrift ersehet, erhört Gott keine Gebete, die auf vorbedingte Bezahlung verrichtet werden! Ja, wenn Gott auf diese Art zu bekommen wäre, wenn man die Priester gut zahlt, dann gingen ja alle Reichen in den Himmel, die Armen aber in die Hölle laut der Sündentaxe, nach welcher fürs Geld alles feil ist. Aber Gott ist eben kein Umsonstarbeiter der Arbeiter ums Geld!

 

 

13. Die Kinder haben zu bitten und zu danken für alles, was sie von den Eltern empfangen

1. Gott verlangt für alles, was man von ihm haben will, daß man ihn darum bittet. Gott ist der geistige Vater der Menschen; die Eltern sind die irdischen Vertreter des Gottvaters gegenüber den Kindern, und sie sind vor Gott für die Erziehung ihrer Kinder, die geistig eben Gotteskinder sind, verantwortlich. Gott gibt sie engelrein in ihre Hände; als ausgebildet engelreine Menschen verlangt Er sie wieder aus der Hand der Eltern. Daher haben die Eltern eine große und vollernste Verantwortung vor Gott für die Erziehung, soweit sie aus ihrer Pflege geht.

2. Viele Eltern sagen: „Die Kinder brauchen nicht zu bitten noch zu danken ums Brot und um das, was sie benötigen und empfangen, denn wir sind verpflichtet ihnen das zu geben. Solche Erziehung der Kinder ist wider die Gebote Gottes“. Die Eltern haben dieselben Vorschriften für ihre Kinder vor Gott, wie Er Selber gegen Seine Kinder handelt, daher ist die Pflicht der Eltern so zu handeln, wie Gott es haben will, Der ihnen die Kinder zur Erziehung übergab. Eltern die dagegen handeln, haben sich für ihre eigene Pflichtverletzung und für die Sünden der Kinder vor Gott zu verantworten, welche diese wegen der falschen Erziehung begangen haben!

 

 

14. Der Satan lebt in jedem Menschen

1. Der Mensch beherbergt den Satansgeist in seinem Fleische; denn alle Untugenden, Neigungen, Gelüste, Begierden, Leidenschaften und Laster des Menschen sind im Geistigen des Fleisches enthalten. Dieses Geistige ist eine graudunkle Luft im Menschen, welche das Gehirn und die Gedanken des Menschen fortwährend beschleicht und widergöttliche Gedanken und Auswirkungen einflößt, die den Menschen zur Sünde ziehen.

2. Kämpfet und ringet gegen diesen Satan, denn dieser ist es, der euch schmeichelhafte Gedanken und berückende Einfälle einflößt, wie ihr dieses und jenes zu eurem materiellem Vorteil ausbeuten, euch aneignen oder es genießen könntet. Und diese berückenden und verführenden Gedanken des Satans in euch werden in der Bibel ‚der Satan im lichten Gewande eines Engels‘ bezeichnet, weil ihr dadurch die Lüge für die Wahrheit und die Wahrheit für die Lüge anschauet und dadurch der Hölle verfallet. Kämpfet und ringet daher euer ganzes Leben lang gegen die berauschenden und berückenden Einflößungen zur Sünde, denn das ist der wahre Satan im lichten Gewande eines Engels in euch selbst und nirgends anderswo.

 

 


15. Das größte Gebot im Gesetze Gottes

1. Als der pharisäische Schriftengelehrte Jesum fragte: Meister, welches ist das vornehmste Gebot im Gesetze, antwortete ihm Jesus: Du sollst lieben Jehova („Jehova“ und nicht „Herrn“ sagte Jesus) deinen Gott vom ganzen Herzen, von ganzer Seele und vom ganzem Gemüte (Moses V. 6, 5).

2. Diese Worte Jehovas im Leibe Jesu besagen dem Menschen, daß er Gott zuliebe alles geringer achten soll, als den Jehova, Der sein Vater und sein Leben ist. Diese Anforderung in dem ersten und größten Gebote der Liebe lehrt euch, Gott zuliebe die zehn Gebote so genau zu erfüllen, daß nie ein sündhafter Gedanke, ein unheiliges Wort, eine sündige Tat euer Ich beflecke. Wenn man Gott über alles liebt, so wird man nie etwas tun, was Gott und den Nächsten beleidigen würde, weil man aus Liebe zu Gott jeden Gedanken, jedes Wort und jede Tat schon im Voraus auf die Goldwaage des Gewissens legen und sich befragen wird, ob dies dem lieben Vater im Himmel auch recht sei.

3. Jede Regung im Innern des Menschen hat eine Auswirkung nach außen nach und es wird dann ein lichtes oder dunkles Wesen daraus, welches der Seele als die vollbrachte Tat, sei es in Gedanken, da die Gedanken geistige Worte sind, oder in Worten, die der Mund spricht, oder die Taten, die der Leib auf die innere geistige Anregung und Bewegung in die Wirkung und Tat umsetzt, ein bleibendes Merkzeichen an ihr Seelenkleid legt.

4. Diese Tatsache ist so bedeutend und ausschlaggebend für das Tun und Lassen im menschlichen Leben, daß jede andere Sache vor der Hochwichtigkeit dieses Tuns und Treibens in den Hintergrund tritt. Durch diese Gedanken, Worte und Taten wirst du ein lichter Himmelsgeist oder ein finsterer Teufel der Hölle. Hier auf der Erde baust du dir den Himmel mit Himmelswerken oder die Hölle mit Teufelswerken.

5. Das Wort Gottes ist das Gesetz Gottes von Sinai, das Wort Gottes ist aber Gott Selber, wie der Apostel Johannes (1,1) lehrt, der in die Tiefen der Geheimnisse Gottes blickte. Darum ist im Worte Gottes nicht blos das Gesetz enthalten, sondern Gott als Richter Selbst, Der deine Gedanken, Worte und Taten prüft und Der in deinem inneren Ich als Solcher wohnt, gegen Dessen Urteil keine Berufung und kein Widerspruch mehr erhoben werden kann. Darum o Mensch! prüfe und erwäge gut, was du denkst, sprichst und tust, denn es geht alles sogleich zum ewigen Richter, Der durch dein ganzes Leben lang das letzte Weltgericht über deine Äußerungen des geistigen und materiellen Lebens hält und Der am Schlusse deiner irdischen Lebensbahn als die letzte Posaune dir das jüngste Gericht verkündigt, daß du nun die Welt verlassen und im Geiste auferstehen und zum Urteil des Weltgerichtes über dich eingehen mußt, dich den Lohn für dein Leben und Handeln auf der Welt sogleich übernehmen läßt, nämlich entweder in die Glückseligkeiten nach Oben, oder in die finstere Welt der Trauer, des Jammers und der Qual nach unten!

 

 

 


16. Die Nächstenliebe

1. Bei Matthäus 22, 39-40. steht, wie Jesus als Gott Jehova im Fleische das zweite Gebot der Liebe, welches das fünfte bis zehnte Gebot von Sinai enthält und vergeistigt, materiell und geistig laut Moses III. 19, 18. erklärt, in dem Er sagt: «Das zweite Hauptgebot der Liebe ist dem ersten gleich und lautet: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“. Denn in dem ersten und zweiten Gebot der Liebe ist das ganze Gesetz (von Sinai) und die Propheten enthalten». Eine weitere Beleuchtung dieses Hauptgebotes lautet durch die Bergpredigt also:

2. Matthäus 7, 12. «Alles das, was ihr wollet, daß euch die Leute tun sollen, das tuet ihr ihnen auch; das ist das Gesetz und die Propheten». Die höchste Beleuchtung erhielt die Nächstenliebe in dem jüngsten Gerichte, welches dann seinen Anfang nimmt, wenn der Mensch stirbt. Da spricht der Weltrichter und König Jesus: (Matthäus 25, 40) «Wahrlich,  Ich  sage  euch:  Was ihr getan habt einem unter diesen Meinen geringsten Brüdern, das habt ihr Mir getan».

3. Nun aber ist Jesus Gottvater, Sohn und heiliger Geist in einer Person und das innerste Ich, nämlich, der heilige Geist Gottes, in der Brust eines jeden Menschen laut den Briefen des Apostels Paulus. Es fragt sich nun: Wie wirst du dich vor dem hochheiligen Gott und gerechten Richter deines Lebens und deiner Handlungen dann verantworten können, handelt, beschädigt und ihm allerlei Wehe und Leiden verursacht hast, und dadurch die Werke der Nächstenliebe wie der Samariter, den dir Jesus als Beispiel aufgestellt hat, nicht nur vernachlässigt, sondern gröblich übertreten hast!?

4. Weißt du, was Christus durch den Apostel Jakobus sagt? Er sagt, daß dein Glaube ohne die Werke der Nächstenliebe wertlos ist! Somit ist wie Paulus lehrt, der Glaube, und wenn er so groß wäre, daß man damit Berge versetzen könnte (Korinter 13), ohne Liebe, die durch die Werke am Nächsten tätig ist, wertlos, null und nichtig.

5. Wenn Paulus selber so klar und deutlich spricht, so wird es dir doch einleuchtend sein, daß dann Paulus unter den ‚Gesetzeswerken‘ durchaus nicht die Werke der Nächstenliebe meinte, sondern die von Moses aufgestellten und vom Tempel geforderten Opferwerke an den Tempel zu Jerusalem, mit welchem das Urchristentum in blutiger Fehde für die Wahrheit zwischen den Satzungen des alten und neuen Bundes lag, deren Hauptverfechter der Paulus für die neue Religion war.

6. Weißt du nun lieber Bruder, liebe Schwester im Geiste Christi, wie du die Liebe im praktischen Leben betätigen kannst und sollst, damit du deinen himmlischen Vater, als den königlichen Bräutigam deiner Seele in dem Leibe eines jeden Menschen liebreich behandelst und Ihm eine Wohnung der Liebe in deinem Herzen bereitest? Ich weiß es, du fragst mich mit sehnsuchtsvoller Erwartung der Antwort: „Ja wie soll ich es denn eigentlich anstellen, um immer recht und liebreich im Sinne der Worte Christi zu handeln?“ Gut, ich will dir auf deine ernste Frage eine entscheidende Antwort geben:

7. Wenn du das tägliche bunte Treiben der Menschen schaust, so begegnen dir Beispiele im Leben, welche dir das große Geheimnis enthüllen, welches hier in Frage kommt. Nimm an, du wärest arm und elend und hättest Rot in jeder Richtung, nun kommt ein gut situierter Mensch, der nach den Menschen ausgeht, die seiner in großem Maßstabe benötigen, er findet dich in Elend und Not und greift nach allen Mitteln, um dir so schnell als möglich, die erste Hilfe zu bringen und aus Hunger, Kälte, schlechten Anzug und armseliger Wohnung so weit dir zu helfen, daß du in jeder Hinsicht dich der wohltätigen Veränderung deiner Lebenslage mit begeisterter Freude und Wonne hingibst und ganz voll des Dankes und Lobes über den großen Wohltäter bist. Siehe, solche Tatsachen kann sich ein wahrer Menschenfreund sehr leicht verschaffen, denn wahrhaft Arme und Bedürftige gibt es überall; und wenn zum Beispiel du der Reiche wärest und die Armen nicht in dieser beschriebenen Art dir dankbar sind, so ist aber doch Derjenige so dankbar dafür, Der dich einst königlich göttlich dafür belohnen wird, und daß ist gewiß mehr wert, als der höchste Dank eines irdischen Menschen. Denn du hast ja dem den lebendigen Tempel geschenkt, in dem dein Gott in Seiner Liebe wohnt; du hast Seine Braut beschenkt und erfreut und ihr geholfen, die die Seele des Geistes Gottes ist, Der in ihrem Herzen wohnt. Bedenke daher, mit wem du zu tun hast, wenn du mildtätig und liebevoll mit den Armen und Bedürftigen umgehst! Kümmere dich nicht um den Menschendank, sondern um Gottesdank, Der dir dafür die Pforten des Vaterhauses öffnet und dir mit unsagbaren Freuden und Glückseligkeiten deine Werke der Nächstenliebe belohnt!

8. Sei mit jedem Menschen freundlich und ihm zuvorkommend, lerne wie gebildete Menschen die Fremden mit höchster Achtung und Vorsicht empfangen und behandeln, kein Wort des Mißtons, der Störung ihrer Behaglichkeit oder sonstiger Schaustellung unzufriedener Laune kommt über ihr Antlitz, sondern in allem nur Achtung, Zuvorkommenheit und das Trachten, dem fremden Gast den Besuch so angenehm als möglich zu gestalten.

9. Ein wahres Gotteskind wird beim Begegnen eines Menschen, von dem es weiß, daß er gegen ihn eingenommen ist, daß er schimpft, verleumdet und Böses spricht und tut gegen ihn, dennoch ihm kein Wort des Tadels sagen, um den lieben Frieden zwischen ihm und dem Gegner in der Begegnung nicht zu stören. Sieh, ein solches Vorgehen ist die Bildung eines Gotteskindes, das lieber selber das Unrecht leidet und sich bemüht, wenn es möglich ist durch freundliches Entgegenkommen den Feind wieder zum Freund zu machen. Daß heißt, nach dem Evangelium vorgehen: Wenn dir der Feind einen Backenstreich gibt, schweige und halte ihm noch die andere Seite, die Seite der Liebe, Demut, Duldung und Barmherzigkeit hin, damit du von ihm im Frieden auseinandergehst!

10. Betrachte einen Haufen spielender Kinder, wie sie schreien und alles Erdenkbare tun, um sich zu ergötzen. Plötzlich kommt ein Mißton dazwischen, man sagt sich die Wahrheit, aber alles nur in kindlicher Art und niemand beleidigt sich darüber, sondern gesagt und abgetan und man geht wieder zusammen spielen und sich unterhalten. Daher lerne von den Kindern, daß man keine Beleidigungen fühlen und seine Ehrenbeleidigungsklagen erheben darf, sondern geduldig hinnimmt was man verdient, und Gott zur Ehre opfert, wenn es ungerecht war, denn dann wird Gott deine Geduld mit den Schwächen des Nächsten himmlisch belohnen und dich mit dem ewigen Leben beschenken, wie Er es in der Bergpredigt verheißen hat: «Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen. Selig sind die Friedfertigen, denn Sie werden Gottes Kinder heißen».

11. Schauet die Liebe und Sorge einer Mutter. Sie ist immer die Letzte, die Pflege der Kinder und der Familienangehörigen ist ihre erste Sorge, und erst dann, wenn da alles verpflegt und in der Ordnung ist, da setzt sie sich erst nieder und sorgt auch für ihre Person. Also siehst du an einer Mutter, daß sie immer mehr Sorge für andere hat als für sich selbst, da-rum ist sie ein Beispiel in der Pflege der Nächstenliebe für alle Menschen.

12. Nun kommen wir zu dem allerhöchsten Beispiel menschlicher Nächstenliebe, zu dem hochwallenden Liebesverhältnisse zweier junger unverdorbener Menschen, denn wahre Liebe ist aufopfernd, wahre Liebe ist keuch und geistig, wahre Liebe ist ein Duell aus der Urliebe aller Liebe in Gott, daher sind da Tugenden beisammen, welche alle Tugenden der Welt vereinigen. Hier sieht man die Liebe aus den Augen strahlen und wie ein Brillant glitzern, denn es ist ein Abglanz der Göttlichkeit. Und diese Erscheinung ist etwas so Hohes, so Unbeschreibliches, so Wallendes wie ein brausendes Meer! Hier gibt es nur Blicke der Liebe, des Wohlwollens, der Zuvorkommenheit, des sich Hinopferns für das zweite Ich ohne eine Belohnung zu erwarten, ein Fühlen des Himmels der Liebe des Friedens und der gegenseitigen Einigkeit in Gedanken, in Worten und Taten. Jede Störung der Harmonie wird mit liebevoller Versöhnung geschlichtet, der Schleier der Liebe bedeckt das seelische Fühlen, und Blumen des Himmels wachsen zu Bäumen der Kraft und Herrlichkeit göttlicher Erhabenheit gegenseitiger Liebe.

13. Sieh mein lieber Bruder, meine liebe Schwester, der Vater der Liebe hegt zu allen Kindern, die man Menschen nennt, eine solch hohe und noch höhere Liebe. Lerne daher aus den gegebenen Beispielen, wie man die Nächstenliebe pflegen soll, und wisse, wenn du so vollkommen sein willst, wie dein Vater im Himmel vollkommen ist, so mußt du eben aus all den angeführten Beispielen lernen, wie du die Liebe in der Betätigung der Nächstenliebeswerke pflegen mußt, um den hohen Flug der göttlichen Liebe zu erreichen, der über alle irdischen Begriffe erhaben, hoch und hehr ist, und der allen Menschen als Kindern Gottes, als das höchste Beispiel der Vollendung dasteht und als eine hellstrahlende Zentralsonne welche das Licht und Leben im ewigen Leben spendet.

14. Ein Glaube, der durch die Werke der Liebe am Nächsten tätig ist, so ein Glaube ist eine Lebenskraft, welche die Liebesstrahlen des ewigen Lichtes fortwährend an sich zieht, in sich aufnimmt und das himmlische Reich der Liebe im Herzen baut und aufrichtet. Amen!

 

 


17. Schlussfolgerungen

Der Mensch besteht aus Geist, Seele und Leib. Der Geist ist ein Funken des Allgeistes Gottes, der Jesus Jehova, Zebaoth heißt, und ist derselbe Geist in der Brust des Menschen, der bei den gewöhnlichen Menschen das Gewissen, bei den vorgeschrittenen Menschen aber der Geist der Liebe Gottes heißt. Er ist eine geistige Liebesflamme im Herzen der Seele, und Er ist derjenige heilige und lebendige Geist Gottes, der vom Paulus in den Briefen an Korinter und Römer erwähnt wird (Korinter I. 3, 16. 17; 6, 19; Korinter II. 6, 16; Römer 8, 11). Er ist es auch, Der einst durch die Propheten als Jehova, durch die Apostel als der Geist der Wahrheit sprach, und der nun der Vater Jesus heißt und Worte der Liebe und Wahrheit durch die heutigen Gottesschreiber diktiert.

Die Seele des Menschen ist ein Strahl aus dem Liebesgeiste Gottes, ein Licht, das aber durch die Sünde des Menschen minder oder mehr verdunkelt ist. Die Seele ist die Braut Christi, deshalb wird bei Jesaja 54, 5. Jehova Zebaoth als ihr Mann bezeichnet und zugleich als der Erlöser von Golgatha und der Heilige in Israel, der Gott aller Welt genannt wird. Damit ist die Erhabenheit der Seele über alle Zweifel dargetan!

Die Seele ist in jedem Menschen ein Hoherpriester, weil sie Tag auf Tag ihre Untugenden, Neigungen, Leidenschaften und Laster bußfertig vor dem Allerheiligsten, Der in ihrem Herzen wohnt, aufzuopfern und so zu leben hat, wie die Gebote Gottes sie zu leben heißen.

Der Fleischleib ist, wie Paulus an die Korinter und Römer schrieb, der lebendige Tempel desjenigen heiligen Geistes, Der Christi Leib durch die Kraft Seines geistigen Liebesfeuers im Grabe in einen Lichtgeist verwandelte, in ihn trat, mit sich nahm und so glorreich als Sieger über den Satan und den Tod am 27. März im Jahre 26 als Gott im Leibe Christi auferstand.

Diese Tatsachen beweisen, daß der Mensch nach dem irdischen Fleischleibe ein lebendiger Tempel Gottes ist, der immer höher und höher durch die Tugenden Jesu als Menschensohn (Lies im Gebetbuch ChtS. # 72, das Kapitel 19) vergeistigt werden muß, denn in diesem Tempel wohnt Gott Selber als der Liebesgeist Jesu Christi und hier wohnt auch der Hohepriester Gottes, als Seele des Menschen, wie einst die Seele Gottes in Malchisedek, Der eben die Seele des später Jesus Christus genannten Jehova Zebaoth war, denn dieser Malchisedek als König von Salim oder (wie Er bei Jesaja 9, 6) der „Friedefürst“ genannt wird, ist wie Petrus im Hebräerbrief (7, 3) sagt: «…ohne Vater, ohne Mutter und ohne Geschlecht, und hat weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens»; weil er eben der Geist des lebendigen Gottes Jesu Jehova Zebaoth Selber ist.

Also sehet meine lieben Brüder und Schwestern, daß jeder Mensch etwas so hohes und göttliches an sich selbst ist, daß er weder Kirche noch Priester braucht, noch einen Gott in den kalten Mauern der Kirchen suchen, sondern, der Mensch ist selber viel mehr als die tote Kirche, denn er ist der lebendige Tempel Gottes; er braucht keinen sündigen Priester als Leiter, sondern er muß durch die hochgeistigen Lehren der Hohenpriester emporschwingen und ein sündenfreier Opferpriester desselben Gottes werden, Der als der Allerheiligste in dem inneren Ich des lebendigen Tempels Gottes im Menschen wohnt. Daraus ersieht der Mensch, daß er zu was ganz anderem auf der Welt ist, als ein Knecht zu sein der sündigen Priester, die er zu ernähren hilft für die Brocken der Menschensatzungen, an deren Genusse er seelisch und leiblich verdirbt und für die Hölle reif gemacht wird.

Liebe Brüder und Schwestern! Erwachet aus eurem Schlafe, denket nach, was ich euch hier erzähle! Bedenket, daß jeder Vater seine Kinder nach seinem Bilde, nach seiner Gestalt schafft, und also hat Elohim, der heilige Geist Gottes, den Urvater Adam nach Seinem Bilde erschaffen, daher mit allen Tugenden und Vorzügen der Göttlichkeit ausgestattet. Adam fiel und mit ihm in seinem Geiste das ganze Geschlecht, das aus Adam stammend die Welt bevölkerte. Gott Selber erbarmte Sich unser und tilgte im Menschenleibe Jesu unsere adamitische Erbsünde am Kreuze und eröffnete uns dadurch den freien Zugang zu Gott, wenn wir selber sündenrein sind.

Reiniget euch durch ein geistig tugendhaftes Leben von allen Sünden; heiliget oder reiniget euch von allem, was euch zur Erde zieht und werdet hohe Geistmenschen, denn ihr seid berufen, Götter zu werden, weil euer Vater Gott ist, ihr seid berufen, die Erben der göttlichen Reiche zu werden, die als Sonnen, Planeten und Sternenwelten im Universum kreisen und als göttliche Könige darin in Gemeinschaft und Kraft eures Vaters Jesus zu herrschen.

Sehet, daß seid ihr, ja, das hat schon Johannes der Evangelist in der Offenbarung (1, 6) gesagt: «Jesus hat uns», die wir durch die Geistestaufe die geistige Wiedergeburt am 17. Mai im Jahre 26 erhielten, «zu Königen und Priestern gemacht vor Gott und seinem Vater», Der der Geist der Liebe im Herzen der Jesu-Seele ist. Daher raffet euch auf! Kommet in die Schule zum lebendigen Gott, so wie ich, Schumi, gegangen bin und ein wahrer Diener Gottes geworden, denn am 25. Juni 1897 erwählte mich die ewige Liebe des Vaters Jesus zu seinem Schreiber, und Er ist es, Der mir die hohen Lehren auf die Zunge legt, wie er einst den Propheten getan, die das Volk lehrten und zum Jehova führten. Ihm habe ich alles zu verdanken, Er ist mein Leben, Er ist das Wort, das ich hier zu euch rede.

Liebe Brüder und Schwestern, bleibet nicht zurück, sondern vereiniget euch mit mir und wandert den schmalen Weg mit mir in das neue Jerusalem! Dort werden wir den Vater finden und dort von ihm die Krone des Lebens empfangen. Amen!

 

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[1] Die Rede ist von Jakob Lorber, der ab dem 15. März 1840, also 24 Jahre lang, das innere Wort empfing, und von Gottfried Mayerhofer, der ab 1870 geistige Mitteilungen erhielt.